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Wir sammeln hier Ihre Fragen und unsere Antworten. Natürlich anonymisiert.

Was? Wann? Wie lange? Wie oft? Und warum überhaupt? 

Rund um Medien gibt’s viele Fragen. Zu den Angeboten, zu den Nutzungsregeln, zu den Inhalten …  

Zum Glück gibt’s bei uns auch viele Antworten! Wir haben viele der häufigsten Fragen gesammelt und beantwortet, von A wie Apple bis Z wie Zwist ums Smartphone.  

Ihre Frage ist noch nicht dabei? Dann nix wie her damit! Wir beantworten sie gerne und veröffentlichen sie hier (natürlich anonym!), damit noch mehr Eltern noch mehr gute Antworten finden! 

15 Minuten am Tag? Eine Stunde pro Woche? Und zählt die Sportstunde auf YouTube eigentlich extra?

Medien umgeben uns immer und überall, wir nutzen sie mal kurz, mal lange, mal bewusst, mal nebenher, mal aus Spaß und mal aus Verpflichtung. Das gilt für Erwachsene, aber auch für Kinder. Deshalb ist es kaum möglich, ein sinnvolles Maß an Mediennutzung in fixen Zeiteinheiten auszudrücken.

Um einzuschätzen, ob Ihr Kind einen sinnvollen und ausgewogenen Umgang mit Medien hat, ist es wichtiger, den Blick auf das ‚Große und Ganze‘ zu lenken:

  • Sind Medien ein Teil eines insgesamt ausgewogenen Alltags?
  • Bleibt genug Zeit für andere Aktivitäten, Hobbys, Schule oder die Pflege von Beziehungen?
  • Nutzt mein Kind Medien gezielt zu verschiedenen Zwecken?
  • Gibt es auch Phasen, in denen Medien völlig in den Hintergrund treten?

Wenn Sie diese Fragen hauptsächlich mit ‚Ja‘ beantworten, gibt es keinen Grund, sich Sorgen zu machen!

Gerade bei kleineren Kindern, die Medienwelten neu für sich entdecken, kann es trotzdem hilfreich sein, zeitliche Absprachen zu treffen. Zum einen, weil kleinere Kinder eine kürzere Konzentrationsspanne haben und schnell überfordert sein. Zum anderen, damit die Kinder selbst ein Gefühl für Zeiten bekommen. Die Mediennutzung könnte etwa wie folgt begrenzt werden:

  • Für Kindergartenkinder ca. 15 Minuten am Stück
  • In der Grundschule etwa 30 Minuten täglich
  • Ab der weiterführenden Schule flexibel je nach Situation und Absprache

Um Regeln und Zeiten mit Kindern gemeinsam festzulegen und zugleich flexibel zubleiben, können verschiedene Methoden helfen:

  • Mit dem Mediennutzungsvertrag können in Familien gemeinsame Regeln ausgehandelt und festgelegt werden.
  • Mit Mediengutscheinen lässt sich ein zeitlicher Rahmen festlegen, innerhalb dessen sich Kinder dennoch selbstbestimmt bewegen können.

Laptop, Tablet, Smartphone in Kinderhänden – und wie stellt man sicher, dass da ‚nix passiert‘?

Es gibt viele Spiele, Programm, Apps und Webseiten, die schöne und interessante Inhalte für Kinder bieten und deshalb bedenkenlos genutzt werden können. Doch gerade online finden sich auch Inhalte, die für Kinder nicht geeignet sind – weil sie sie überfordern, weil sie sie verunsichern oder verängstigen können. Und auch Werbeanzeigen oder In-App-Käufe können zu unangenehmen Überraschungen auf dem Konto führen.

Um das zu verhindern, werden von verschiedener Seite technische Sperren angeboten, die Kinder ‚in ihren Schranken‘ halten sollen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Bewegungsradius von Kindern technisch einzuschränken:

  • Windows 10 bietet standardmäßig die Möglichkeit an, Ihrem Kind eine eigene Benutzeroberfläche zu gestalten. Wird der PC über diesen Zugang genutzt, können Nutzungszeiten, erlaubte Internetseiten, Apps und Spiele von Ihnen nach Bedarf festgelegt und kontrolliert werden (eine Anleitung gibt es hier)
  • Auch auf vielen Tablets und Smartphones gibt es einen voreingestellten „Kinder-Modus“, in dem Kinder nur die zugelassenen Apps nutzen können.
  • Darüber hinaus gibt es Filter-Software, die Sie installieren können: „JusProg“ etwa ist ein Jugendschutzprogramm, das nur solche Seiten anzeigt, die für ein bestimmtes Alter angemessen sind.

All diese Einstellungen und Programme bieten gerade am Anfang einen guten Schutz.

Je älter die Kinder werden, desto schwieriger wird aber ihr Einsatz: Kinder lernen schnell, die Programme zu umgehen (dabei war der Name des Hundes so ein gutes Passwort!), sie suchen Informationen, die die Filter nicht zulassen (auf Referate über den zweiten Weltkrieg ist so ein Filter nicht immer eingestellt) oder sie nutze einfach die Geräte von Freund*innen. Plus: Wenn der Ball im Schrank liegt, wird niemand zum Fußballprofi – und wenn die Medien reglementiert sind, lässt sich auch keine Medienkompetenz aufbauen.

Es gilt deshalb, genau hinzuschauen. Je kleiner die Kinder sind, desto mehr Schutz ist nötig – je größer die Kinder werden, desto stärker ist Gespräch, Austausch, Vertrauen und Begleitung bei der Nutzung gefragt.

„Mediensucht“ ist ein Begriff, der in Diskussionen häufig fällt, aber schwer zu greifen ist.

Mediensucht selbst ist keine von der WHO anerkannte Sucht – auch weil der Begriff viel zu allgemein ist. In der ICD-11 (Der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“) wird seit 01. Januar 2022 ‚Computerspielsucht‘ als Verhaltenssucht gelistet. Außerdem wird immer wieder darüber diskutiert, ob und ab wann exzessive Internetnutzung als Krankheit gelten kann oder sollte.

Für Eltern gilt bei diesem Thema: Es gibt schönere Dinge, die man an Wände malen kann, als den Teufel – aber Aufmerksamkeit und Vorsicht schaden nie.

Behalten Sie die Mediennutzung Ihrer Kinder im Blick und bleiben Sie im Gespräch. So lange Kinder ihren Alltag ausgewogen gestalten, keine Probleme in der Schule haben, Freundschaften pflegen, gibt es vermutlich keinen Grund zur Sorge. Wenn sich Ihr Kind aber plötzlich stark verändert, Interesse an seinen/ihren Hobbys und Beziehungen verliert, in der Schule schlechter wird – dann ist der Moment gekommen, aufzuhorchen. Am besten ist es dann, zunächst einmal das Gespräch zu suchen. Mit dem Kind selbst, mit Freund*innen, die Ihre Beobachtungen bestätigen oder entkräften können, aber auch mit Lehrkräften, Kinderarzt/ärztin oder psychologischen Fachkräften. So können Sie gemeinsam herausfinden, wie es Ihrem Kind geht, welche Themen es beschäftigen – und ob es professionelle Hilfe benötigt.

Eine Checkliste mit möglichen Anzeichen für eine ungesunde Mediennutzung gibt es bei klicksafe.

Beleidigungen im Chat, gemeine Bilder oder Memes, Beschimpfungen und Drohungen auf dem Social Media-Profil: Als Cybermobbing bezeichnet man Beleidigungen, Bedrohungen, Bloßstellung oder Belästigung, die absichtlich und über einen längeren Zeitraum medial stattfinden. 

Wie beim ‚klassischen‘ Mobbing auch gibt es meist ein Opfer, das von einer/m oder mehreren Haupttäter*innen malträtiert wird. Zusätzlich ist da häufig eine große Gruppe an Mitläufer*innen oder Zeug*innen, die es geschehen lassen. Durch die Medien wird dabei die Reichweite der Angriffe noch größer: Das Mobbing bleibt nicht auf den Schulhof oder den Fußballplatz beschränkt, sondern ist potenziell für die ganze Welt sichtbar. Und das rund um die Uhr. 

Wenn ein Kind von Cybermobbing betroffen ist, gibt es verschiedene Schritte, um zu helfen. Die angemessene Reaktion hängt stark davon ab, wie lange das Mobbing schon stattfindet, wie schwerwiegend es ist und wie stark das Opfer darunter leidet. 

  • Zuhören. Zunächst einmal ist das wichtigste, das Opfer zu schützen. Kinder, die gemobbt werden, brauchen Ansprechpartner, die offene Ohren haben und sie nicht verurteilen. Nur dann können sie ihr Problem ansprechen und gemeinsam weitere Schritte überlegen. 
  • Ansprechpartner suchen. Wichtig ist es, schnell ins Gespräch zu kommen. Falls die Situation es zulässt, kann ein offenes Gespräch mit den Täter*innen und deren Familien gesucht werden. Oft kann das schon einen Knoten zu platzen bringen. Sonst sind Vertrauenslehrer*innen gute Ansprechpartner*innen! 
  • Vermittlung und Konfliktgespräche. Wenn das persönliche Gespräch nicht möglich ist oder nicht hilft, kann professionelle Hilfe die Situation entschärfen. An vielen Schulen gibt es Mediator*innen, die zwischen den Fronten vermitteln können. Sonst gibt es viele Einrichtungen der Jugendarbeit, psychologische Beratungsstellen etc an vielen Orten, an denen Menschen Unterstützung anbieten können. Einige hilfreiche Adressen finden sich hier auf der Seite der Bundesregierung und hier bei klicksafe, gute erste Ansprechpartner*innen sind auch die Mitarbeiter*innen der Nummer gegen Kummer
  • Polizei einschalten. Bei wirklich schlimmen Vorfällen, die nicht im Gespräch geklärt werden können, sollte die Polizei eingeschaltet werden. Beleidigungen und anderes sind Straftaten, die man nicht hinnehmen darf und sollte. Dazu ist es wichtig, die Vorfälle möglichst gut zu dokumentieren, etwa mit Screenshots.  

Ganz wichtig ist in jedem Fall: Cybermobbing, genau wie normales Mobbing, darf niemals ok sein! Man sollte weder versuchen, es ‚auszuhalten‘ oder zu ‚ignorieren‘, noch dem Opfer eine (Mit-)Schuld zusprechen. Und auch ein Medienverzicht löst das Problem nicht! Auch wenn es schwierig ist – Mobbing muss angesprochen und ans Licht gebracht werden. Nur dann lassen sich Lösungen finden. 

Das erste Picknick im Park, ein fröhliches Baby auf der Picknick-Decke und die Wassermelone ist fast so groß wie das Kind. Spaß in der Badewanne mitlustigen Schaum-Frisuren. Der letzte Strandurlaub – alle Kinder sind bis zum Hals eingegraben und strahlen in die Kamera, während die Gesichter mit Erdbeereis und Sand verziert sind. 

Solche Bilder sind zuckersüß und wir wollen die Fotos und die Momente unbedingt teilen. Mit der Familie, mit Freund*innen und Bekannten. Was ist schon dabei – es sind ja harmlose Fotos, über die sich alle freuen! 

Andererseits kennen wir alle die peinlichen Situationen, wenn man selbst schon ein zweistelliges Alter hat – und die Eltern es immer noch lustig finden, alle Kinderbilder herzuzeigen. Da fehlt oft ganz dringend ein Loch, um darin zu verschwinden …  

Kinder haben Persönlichkeitsrechte und zwar ab ihrem ersten Lebenstag. Und dazu gehört beispielsweise das Recht am eigenen Bild. Streng genommen müssen Kinder von Anfang an selbst entscheiden dürfen, wer welche Bilder von ihnen sehen darf. 

Natürlich gibt es aber viele Entscheidungen, die Eltern für ihre Kinder treffen müssen, bis sie alt genug sind – und das möglichst im Sinn der Kinder. Dazu gehört natürlich auch die Entscheidung, wer welche Bilder sehen darf. Und die ist gar nicht immer so einfach …  

Denn Kinder sind Teil des Familienalltags, das ist ja klar. Oma und Opa freuen sich über einen persönlichen Urlaubsgruß und sollen den auch haben. Gleichzeitig soll das Kind sich später nicht schämen oder von Freund*innen für online auffindbare Bilder ausgelacht werden. Und das ist noch harmlos im Vergleich zu der Möglichkeit, dass Menschen die Fotos aus dem Netz für unlautere Zwecke nutzen, ohne dass Kinder oder deren Eltern dem Einhalt gebieten können. 

Es gilt deshalb – lieber Vorsicht walten lassen bei der Verbreitung von Kinderbildern. Über private Kanäle können Bilder natürlich gezeigt und geteilt werden. Eine unüberschaubare Öffentlichkeit braucht aber keinen Einblick in das eigene Familienleben. Auch wenn es verlockend ist, mit dem süßen Schnappschuss ein paar Likes abzugreifen: Kinder sind keine Deko ihrer Eltern, ihre Privatsphäre, ihre Würde und ihre psychische Gesundheit müssen geschützt werden. Und das passiert am effektivsten, indem ihre Bilder da bleiben, wo sie auch entstehen: im privaten Raum.  

„Es ist so praktisch und es gibt so coole Spiele – und auch Lern-Apps! Und die anderen in der Klasse haben auch alle eins!“ 

Smartphones sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Wir nutzen sie rund um die Uhr, als Wecker, zur Information, zum Arbeiten, zum Abschalten, zum Kommunizieren. Und auch Kinder entdecken schnell die Vorteile der kleinen Alleskönner. Sie wollen damit Fotos machen oder anschauen, Spiele spielen oder mit Freund*innen telefonieren. Da erwacht schnell auch der Wunsch nach einem eigenen Gerät. Doch ab welchem Alter ist das eigentlich sinnvoll? 

Damit ein Kind ein Smartphone wirklich gut und sicher bedienen kann, sind verschiedene Voraussetzungen wichtig: 

  • Das Kind muss lesen & schreiben können, um die häufig textbasierten Menüs zu verstehen und zu bedienen. 
  • Das Kind muss motorisch in der Lage sein, das Gerät zu bedienen. 
  • Das Kind sollte sich mit den Einstellungen des Smartphones auskennen und diese auch entsprechend nutzen können. 
  • Das Kind sollte sich der Möglichkeiten und Grenzen bewusst sein – es sollte Werbung erkennen, Apps kompetent einschätzen und nutzen, rechtliche Rahmenbedingungen wie Datenschutz und Persönlichkeitsrechte online beachten. 
  • Und das Kind sollte ein Bewusstsein für die Kosten eines Smartphones haben. 

Eine ausführliche Checkliste, um einzuschätzen, ob ein Kind ‚reif für das Smartphone‘ ist, gibt es auch bei klicksafe. 

Um all dies zu lernen, brauchen Kinder nicht nur einen entsprechenden Entwicklungsstand, sie brauchen auch Begleitung und gute Vorbilder. 

Häufig ist der Übertritt in eine weiterführende Schule der Zeitpunkt, an dem Kinder ein eigenes Smartphone bekommen. Und das ergibt auch meist Sinn. Der Schulweg ist oft länger, das Kind wird selbständiger und auch der soziale Druck steigt. 

Eltern sollten dennoch vor der Anschaffung eines Smartphones darauf achten, dass ihr Kind gut vorbereitet ist. Sie können gemeinsam Regeln zur Nutzung des Gerätes aushandeln, etwa mit Hilfe eines Mediennutzungsvertrages und sie können sich anfangs beispielsweise für ein Gerät entscheiden, auf dem dem Kind noch nicht alle Rechte eingeräumt sind (vgl. à technische Sperren). Auch ist für den Anfang häufig ein abgelegtes, älteres Smartphone sinnvoll – es muss nicht gleich das neuste, teuerste Gerät sein.  

Vor allem aber: Bleiben Sie im Gespräch und seien Sie selbst ein gutes Vorbild. Ob mit oder ohne Smartphone. 

 

Per WhatsApp mit den Freund*innen kommunizieren, sich über die Videos auf TikTok amüsieren, die Freund*innen bei Instagram an den eigenen Urlaubserlebnissen teilhaben lassen … Social Media-Angebote schaffen Möglichkeiten, in Kontakt mit der Welt zu bleiben. Das merken auch Kinder schon sehr früh. Klar, dass sie da mitmachen wollen. 

Eltern stehen dann vor der schwierigen Entscheidung, ob und wann sie es ihren Kindern erlauben wollen, sich die Apps zu installieren und Profile zu erstellen. Das ist oft gar nicht so einfach: Viele Eltern haben Bauchweh, ihre Kinder allzu früh in die Weiten der Sozialen Netzwerke zu lassen. Gleichzeitig steigt der (soziale) Druck, wenn Freund*innen dort schon aktiv sind. 

Eine Richtlinie sind natürlich die Altersbegrenzungen der Angebote (https://www.klicksafe.de/mindestalter/) selbst. Facebook, Instagram, TikTok und Co. haben meist ein Mindestalter von 13 Jahren festgelegt. WhatsApp legt das Mindestalter bei 16 Jahren an, jüngere Nutzer*innen brauchen eine Zustimmung ihrer Eltern. YouTube möchte offiziell nur Nutzer*innen ab 18 Jahren auf der Plattform, erlaubt aber Zugänge, die von den Eltern abgesegnet sind. Was allen gemein ist: Das Alter wird bei der Anmeldung gar nicht abgefragt oder kann sehr leicht falsch angegeben werden. 

Neben einer groben Orientierung an den offiziellen Anforderungen sollten Eltern aber vor allem die Fähigkeiten und Motive ihrer Kinder kennen und einschätzen können. Bevor Kinder sich in die sozialen Medien stürzen, ist es wichtig, dass sie sich mit den Möglichkeiten und Risiken auseinandersetzen: 

  • Kinder sollten sich darüber im Klaren sein, dass ihre Daten im Netz eine unüberschaubare Reichweite haben und gut überlegen, was sie posten wollen und was nicht. 
  • Kinder sollten wissen, dass sie auf die Persönlichkeitsrechte anderer achten müssen, also beispielsweise keine Fotos anderer ohne Erlaubnis posten. 
  • Kinder sollten die angebotenen Inhalte einschätzen können und verstehen, dass Vieles in den Sozialen Medien inszeniert ist und ein marktwirtschaftliches Interesse dahintersteht. 

Zusätzlich können Eltern den Zugang zu Sozialen Netzwerken schrittweise erlauben (etwa zunächst auf Plattformen, die für Kinder geeignet sind) und gemeinsam Regeln aushandeln. Und vor allem: Im Gespräch bleiben! Eine offene und vertrauensvolle Gesprächskultur über Medien ermöglicht es nicht nur, vor der Anmeldung über die Chancen und Schwierigkeiten mit sozialen Medien zu sprechen. Auch auftretende Probleme können schnell entdeckt und behoben werden. 

Vergleiche auch Ab wann dürfen Kinder ein Smartphone haben?

Es gibt so viele gute Apps, Internetseiten und Angebote für Kinder im Netz – aber wo findet man die nur? 

Oft sind Eltern auf der Suche nach guten Angeboten für die Kleinen. Und oft sitzen sie schnell ratlos vor dem Browser oder dem App-Store, weil es bei der Fülle der Angebote kaum möglich ist, die guten Inhalte zu finden.  

Wie erkennt man eine gute Seite oder eine gute App? Worauf kann man bei der Auswahl achten? 

Grundsätzlich gibt es ein paar Kriterien, an denen sich kinder-taugliche Angebote erkennen lassen: 

  • Die Angebote sollten einen einfachen und intuitiven Zugang haben. 
  • Die Angebote sollten übersichtlich sein, die Kinder nicht überfordern und eine einfache, logische Menüführung haben. 
  • Die Angebote sollten keine oder wenige Daten abfragen, keine Werbung beinhalten und möglichst keine externen Links. 
  • Die Angebote sollten unbedingt ihre Quellen und Urheber offenlegen. 

Eine ausführliche Liste mit Kriterien, nach denen Webseiten (und auch Apps) bewertet werden können, gibt es beim Netzwerk Seitenstark  

Wer sich nicht selbst durch das gesamte Internet klicken will, findet aber auch gute Tipps und Empfehlungen auf verschiedenen Seiten: 

Vor allem aber gilt: Seiten und Apps mit den Kindern gemeinsam entdecken und ausprobieren schützt vor bösen Überraschungen – und macht am meisten Spaß! 

Ein Werbebanner hier, In-App-Käufe da … im Netz ist es heute so leicht wie nie zuvor, Geld auszugeben. Und wenn dann noch die Kontodaten hinterlegt sind, reicht manchmal ein Klick, um dem eigenen Avatar Superkräfte zu verleihen – und dem Konto ein entsprechendes Loch. 

Für Eltern folgt nach dem Schock beim Blick auf den Kontostand sehr schnell die Frage: Kann man da noch was machen? 

Grundsätzlich gilt im Internet wie auch offline: Kinder dürfen ohne Einwilligung ihrer Eltern kein Geld ausgeben. Haben Kinder oder Jugendliche im Netz Produkte eingekauft, können Eltern meist Widerspruch einlegen, die Waren zurückgeben und das Geld zurückfordern. Meist wird der Kauf ohnehin noch innerhalb des gesetzlichen Widerrufsrechts entdeckt und die Waren können problemlos retourniert werden. (vgl. die Informationen zur Geschäftsfähigkeit bei der Verbraucherzentrale)

Manchmal aber sind die Fristen schon abgelaufen oder Produkte sind von der Rücknahme ausgeschlossen. Dann kann es passieren, dass Eltern auf dem Produkt und den Kosten sitzen bleiben. 

Deshalb gilt: Lieber Vorsicht als Nachsicht. Haben Kinder Zugang zu eine, Browser, sollten dort keine Kontodaten hinterlegt werden und 1-Click-Kaufeinstellungen deaktiviert werden. Auch App-Stores, die von Kindern genutzt werden, sollten so eingestellt werden, dass Käufe nur nach Freigabe durch Erwachsene abgeschlossen werden können. So lassen sich unliebsame Überraschungen vermeiden. 

 

Kann doch gar nicht wahr sein! 

Manche Dinge im Internet klingen so verrückt, dass man sie fast nicht glauben kann. Und manchmal liegt das daran, dass sie auch gar nicht stimmen. 

Das Schlagwort ist „Fake News“: Informationen, die aussehen wie seriöse Nachrichten tatsächlich aber frei erfunden sind. Oft haben diese Fake News ein Ziel – Menschen sollen in eine (politische) Richtung gelenkt oder von einer bestimmten Meinung überzeugt werden.  

Weil diese Fake News oft in sehr seriöser Aufmachung daherkommen, ist es manchmal gar nicht so einfach zu unterscheiden, was wahr und was falsch ist. Für Erwachsene nicht – und für Kinder noch weniger. Deshalb ist es wichtig, Strategien zu kennen, mit denen sich Fake News entlarven lassen: 

  • Kritisch sein. Am besten ist es, man hinterfragt Nachrichten grundsätzlich erst einmal. Erscheint der Inhalt logisch? Klingt das glaubhaft? Bevor man eine Nachricht weiterverbreitet, sollte man ganz sicher sein, dass sie auch richtig ist! 
  • Die Quellen prüfen. Wer behauptet das eigentlich? Bei Nachrichten, vor allem bei den besonders kuriosen, ist es immer gut, erst einmal einen Blick auf den Urheber zu werfen. Meist zeigt eine einfache Google-Suche schon ganz schnell, ob ein Nachrichtenportal oder eine bestimmte Person glaubwürdig ist oder nicht. Und wenn es keine genannten Quellen oder Urheber gibt? Finger weg! 
  • Fakten checken. Wenn in der Welt etwas Spannendes passiert, reden meistens alle darüber. Und es schreiben alle darüber. Eine ‚echte‘ Nachricht wird also mit Sicherheit auf den meisten, großen Nachrichtenportalen auftauchen. Tut sie das nicht, ist sie vielleicht nicht ganz so echt. 

Oft werden Fake News übrigens auch von professionellen Faktencheckern aufgedeckt. Wenn man unsicher ist, kann man zum Beispiel bei correctiv.org nachsehen oder eine Nachricht dort melden und erfahren, ob sie glaubhaft ist. 

Einige gute Seiten zu Fake News mit Informationen, Videos und Tests hat Seitenstark gesammelt.

Für ein Smartphone ist das Kind zu jung – aber manchmal wäre es doch gut, wenn es erreichbar wäre! Was, wenn auf dem Schulweg mal was passiert? Oder ein Ausflug doch länger dauert? 

Das sind die Fragen, die Eltern häufig umtreiben. Nicht selten führen genau diese Fragen schließlich zum Kauf einer Telefonuhr bzw. einer Smartwatch für Kinder. Das kleine Gerät am Handgelenk scheint der perfekte Kompromiss zu sein: Kinder können ihre Eltern anrufen oder einen Notruf absetzen. Manche Uhren erlauben auch Nachrichten an Freund*innen. Und im Notfall lassen sich die Uhren von Mama und Papa auch tracken, so dass das Kind gefunden werden kann. 

Allerdings, die eierlegende Wollmilchsau ist so eine Uhr auch nicht. Bei genauerer Betrachtung hat sie durchaus ihre Tücken. 

Zum einen sind die Text- und Anruf-Funktionen für Kinder zwar erst einmal interessant. Der Wunsch nach einem Smartphone beispielsweise wird damit aber nicht gedeckt. Schließlich steckt im mobilen Telefon noch viel mehr als nur eine Kurzwahl nach Hause. Wer also hofft, damit die Entscheidung pro/kontra Smartphone aufschieben zu können, gewinnt vermutlich nur eine kurze Verschnaufpause. 

Zum anderen hat auch das Tracking der Kinder seine Tücken. Eltern, die ihre Kinder ständig als wandernde Punkte auf der Landkarte verfolgen, stärken damit nicht gerade das Vertrauensverhältnis. Dazu kommt, dass die Ortungssysteme teilweise gefundenes Fressen für Hacker sind. 

Ob eine Smartwatch/Telefonuhr im konkreten Fall sinnvoll ist, hängt also stark von der eigenen Situation ab: 

  • Das Kind ist zu jung für ein Smartphone, soll aber unterwegs erreichbar sein – dann ist die Uhr für einen gewissen Zeitraum sicher eine gute Idee. Gerade wenn ein Kind beispielsweise einen längeren Schulweg alleine zurücklegt. Ein Ersatz für das Smartphone ist die Uhr aber nicht. 
  • Überwachung und Tracking sollten klar gemeinsam besprochen werden. Eltern müssen mit ihren Kindern besprechen, in welchen Situationen sie das Tracking aktivieren und sich auch daran halten. Kinder brauchen Privatsphäre und Freiheiten. Eine lückenlose Überwachung schadet der Beziehung. 
  • Bei komplexeren Smartwatches sollte von Anfang an klar besprochen werden, welche Funktionen genutzt werden. Eltern und Kinder sollten gemeinsam entscheiden, welche Kontakte sie speichern, welche Daten die Uhr nutzen darf etc.  

Datenschutz, DSGVO, da war doch diese Diskussion …  

Rund um das Thema Datenschutz gibt es jede Menge offene Fragen und böhmische Dörfer. Alle wissen, dass das Thema irgendwie wichtig ist und irgendwie heikel – aber was genau dahintersteckt, ist niemandem so recht klar. 

Im Grunde bedeutet Datenschutz erst einmal nur: Die persönlichen Daten jeder Person müssen vor Missbrauch geschützt sein. Das heißt, jede*r hat das Recht, selbst zu entscheiden, wo der eigene Name, die Telefonnummer und Adresse oder auch andere Daten wie Familienstand, Beruf, Gesundheitszustand etc. auftauchen. Unternehmen, die diese Daten für ihre Dienste abfragen müssen, sind entsprechend verpflichtet, dies vernünftig zu tun: Sie sollen nur absolut notwendige Daten abfragen, diese nur so lange speichern wie nötig und nicht weitergeben. Das regelt die DSGVO. 

Das klingt in der Theorie super. In der Praxis ist es nicht immer ganz so einfach. Oft bleibt es undurchsichtig, welche Daten ein Dienst nutzt, die Regelungen verstecken sich irgendwo im Kleingedruckten – oder ein Dienst verarbeitet Daten, die er gar nicht braucht. Bei jedem Programm, jeder App und jeder Anmeldung auf einer Homepage ist es deshalb wichtig, darauf zu achten, welche Daten abgefragt werden und wofür diese genutzt werden. Will eine Puzzle-App ständig den Standort abfragen, kann man davon ausgehen, dass dahinter nicht der Wunsch steht, die Puzzles zu optimieren …  

Für Kinder ist der Datenschutz noch einmal verschärft: Bis zu ihrem 16. Lebensjahr dürfen ihre Daten nur mit Einverständnis der Eltern verarbeitet werden. Das heißt, Daten von Kindern dürfen nur dann erhoben werden, wenn Eltern dem vorher explizit zugestimmt haben. Das gilt für Webseiten und Apps, bei denen sich beispielsweise ein Dialogfeld öffnen muss, in dem Erwachsene der Nutzung zustimmen. Und es gilt für die Datenverarbeitung offline – etwa persönliche Daten, aber auch Fotos, die im Kindergarten- oder Schulumfeld genutzt werden. 

Natürlich ist auch das in der Praxis nicht immer ganz unkompliziert. Gerade online ist es schwierig, sicherzustellen, dass wirklich ein Erwachsener das Häkchen im Dialogfeld setzt und kein Kind. Für Eltern gilt deshalb: 

  • Bei neuen Programmen, Apps oder Anmeldungen ist es sinnvoll, die Kinder zu begleiten und gemeinsam nachzulesen, welche Daten erhoben werden und was damit passieren soll.  
  • Berechtigungen, die am Smartphone eingestellt sind, sollten regelmäßig überprüft werden und Apps, die unverhältnismäßig viele Daten abfragen, sollten gelöscht werden. (Meist gibt es gute Alternativen) 
  • Vor allem aber: Kinder sollten wissen, was ihre Daten eigentlich sind, warum sie so wertvoll sind und wie sie sie gut schützen. Denn wenn Kinder selbst verantwortlich und reflektiert mit ihren Daten umgehen, können auch die Eltern deutlich entspannter sein. 

Erklärungen zu, Datenschutz allgemein und den Regelungen für Kinder speziell gibt es bei Datenschutzexperte.de und bei deinedatendeinerechte.de 

Erklärungen für Kinder rund um Daten und Co. hat das Internet ABC zusammengestellt.

Ein neues Gerät zieht zu Hause ein – und während bei den Kindern die Euphorie groß ist, schweben über den Eltern-Köpfen erst einmal eine Menge Fragezeichen: 

  • Welche Apps und Programme sind eigentlich geeignet für die Kinder? 
  • Wie kann ich sicherstellen, dass die Kinder nur ihre Programme nutzen – und nicht aus Versehen auf problematische Inhalte stoßen? 
  • Kann ich die Nutzungszeit für die Kinder festlegen? 
  • Wie kann ich verhindern, dass die Kinder ohne Erlaubnis Geld im App-Store ausgeben? 

Gibt’s da was von …  

Klar gibt’s da was! (Fast) alle Geräte und Apps lassen sich mittlerweile nach Bedarf einstellen. Auf dem Laptop, Tablet oder Smartphone können kindersichere Benutzeroberflächen erstellt werden. Durch unterschiedliche Zugänge kann ein eigens ausgewähltes Angebot an Apps und Programmen für die Kinder zusammengestellt werden, das sie ohne Bedenken nutzen können. Nutzungszeiten können so gestaltet werden, wie es für die eigene Familie gut ist. Und auch einzelne Apps, wie der App Store, WhatsApp, Instagram etc. können so eingestellt werden, dass Kinder bei der Nutzung möglichst sicher sind. 

Man muss nur wissen, wo all diese Einstellungen zu finden sind.  

Damit sich nicht jede Familie neu durch endlose Einstellungs-Menüs klicken muss, um ans Ziel zu kommen, gibt es auf der Seite www.medien-kindersicher.de Anleitungen zur kindersicheren Einstellung der meisten, aktuellen Geräte. Hier lässt sich ganz einfach auswählen, ob ein Smartphone oder Tablet, ein Laptop, eine Konsole, ein Sprachassistent oder eine App kindersicher gemacht werden soll. Zu jedem Gerät bzw. jeder Anwendung finden sich einfache Schritt-für-Schritt-Erklärungen zu Themen wie Jugendschutz, Bildschirmzeit, Datenschutz oder Kosten. Manche Themen werden auch in kurzen Video-Tutorials erklärt. 

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